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Kino: District 9 Gedanken (Achtung! Spoiler im Artikel)

Gerade war ich im Film „District 9“ hier im Kino. Bis dieser nach Europa kommt, dauert es leider noch ein wenig, für Deutschland sogar ein wenig mehr. Ende Oktober startet der Film in den deutschen Kinos. Ich möchte hier nun über diesen Film schreiben. Um aber nicht jedem die Spannung zu nehmen, gibt es hier eine fette Spoilerwarnung, ein dickes Plakat und für die Webseite auch eine Klickbarriere.

Achtung! Spoiler! Nicht weiterlesen, wenn ihr euch den Film ansehen wollt! Spoiler! Achtung!

Poster District 9

Achtung! Spoiler! Nicht weiterlesen, wenn ihr euch den Film ansehen wollt! Spoiler! Achtung!

So, genug der Warnungen, nun geht es los.

Der Film

Also, was soll ich sagen, der Film ist beeindruckend. Es geht los im Stile einer Dokumentation mit starkem Reportage-Stil. Viele Interviews, teilweise direkte Interaktion mit der Kamera und immer wieder auch Nachrichtenbeiträge. Sprecher aus dem Off gibt es dagegen nicht, die gesamte Geschichte wird von „Augenzeugen“ berichtet.

Anfangs versucht der Film dadurch eine sehr starke Authentizität zu etablieren – mit Erfolg. Man kauft den Machern das ganze ab, da es einfach sehr real gemacht ist. Auch wenn klar ist, dass über Johannesburg kein Ufo schwebt, die Beiträge sind allesamt sehr glaubwürdig produziert und aufgemacht.

Zur Mitte des Films hin kippt dies dann jedoch, die Interviews werden geringer und auch die Newsbeiträge werden weniger. Dafür kommen immer häufiger Bilder von „Überwachungskameras“ in Gebäuden oder auch „Helmkameras“ von Soldaten zum Einsatz. Auch so wird die Authentizität bei behalten, man glaubt tatsächlich eine Dokumentation der Ereignisse zu sehen. Mit fortschreitendem Film konzentriert sich die Erzählung dann auf die zwei Protagonisten – den jungen Bürokraten und seinen außerirdischen Freund.

Zum Ende hin kippt der Film dann stark ab ins Sci-Fi und Actiongenre und kann seine Dokumentations-Authentizität nicht mehr beibehalten. Hier haben wir dann nur noch einen „normalen“ Spielfilm mit starken Actionelementen. Die Effekte sind hier sehr gut gemacht, wobei die Splattereffekte der Alienwaffen stark an Filme wie „From Dusk till Dawn“ erinnern. Interessanterweise locken aber gerade diese Spielereien mit der Phantasie den Zuschauern Lacher heraus.

Zum Ende hin gibt es dann ein Happy-End. Die Geschichte wird zwar nicht komplett abgeschlossen, es ist jedoch relativ klar, dass beide Protagonisten überlebt haben und ihren Platz gefunden haben. Der Film schließt dann auch wieder in den letzten Minuten an die Erzählweise vom Anfang an und trägt die Geschichte fast ausschließlich durch Nachrichtenbeiträge und Interviews zu Ende.

Fazit

Der Film ist … anders. Die Erzählweise ist zunächst sehr gewöhnungsbedürftig, weil man es halt nicht gewohnt ist. Der Film braucht auch eine ungeheuer lange Zeit, um die Protagonisten zu etablieren und in die Geschichteeinzuführen, das Vorgeplänkel ist unheimlich lange. Allerdings nimmt das dem Film keineswegs die Spannung.

Was ein wenig fies war, es gab immer wieder „Ekel“-Szenen. Da reißt sich der Protagonist mal Zähne aus oder hackt sich einen Finger (genauer: Tentakel) ab. Oder kotzt queer über die Torte. Ob das sein muss? Ja, denke schon. Es passt einfach zum Film, auch wenn man hier mit dem Magen zu kämpfen hat.

Hat man einmal in die Geschichte herein gefunden, ist diese relativ geradlinig und vorhersehbar. Trotzdem ist es noch unterhaltsam, nur die Überraschungen werden weniger. Fast hatte ich das Gefühl, die Macher wollten diese Vorhersehbarkeit durch häufigere Actionszenen und starke Effekte kompensieren – ich möchte dies nun aber nicht unterstellen.

In jedem Fall kann ich den Film aber empfehlen, möchte aber warnen:
Wer einen Abend einfacher Unterhaltung erwartet, sollte lieber einen anderen Film wählen.

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