Kategorien
Internet (Allg.)

Online Journalismus, Niggermeier und die lustige TAZ

… Letztlich sind das sicher nicht alle Gründe und meine Einschätzung mag auch nur die Spitze vom Eisberg sein, aber ich denke hier wird uns noch einiges in den kommenden Jahren erwarten …

Ich habe etwa (geschätze) 15 Minuten gebraucht, um den Artikel von Stefan Niggermeier zum Thema Klickorgien bei Online-Ablegern erfolgreicher Printmagazine/-zeitungen zu lesen. 15 Minuten, die sich wirklich gelohnt haben.
Stefan geht in dem Artikel auf die Problematik ein, dass bei vielen Online-Medien zunehmen Bilderstrecken und „Klick-Dich-Durch“ Serien entstehen, obwohl die selben Informationen ordentlich aufbereitet in einer Tabelle oder Liste deutlich besser aufzunehmen wären. Es geht den Medien hier jedoch nicht mehr länger um die Information ihrer Besucher/Leser, sondern vielmehr darum möglichst viele Klicks für die IVW zu generieren, denn diese stellen eine Art „Währung“dar: Je mehr Klicks man bekommt, desto mehr Geld fließt in die Redaktionskasse durch Werbung.

Doch warum verkommt der Journalismus in Deutschland immer mehr zu Klickorgien und was hat die TAZ damit zu tun?

Nun fangen wir mit den Hintergründen an.
Meiner Ansicht nach kann man hier keinem die exklusive Schuld zuweisen. Vielmehr haben alle einen Teil dazu beigetragen. Die Werbetreibenden und vor allem die Agenturen, welche Werbung vermitteln tragen sicherlich einen Teil der Schuld, da diese nur auf die Klicks (Seitenimpressionen) achten, nicht jedoch wo diese erzeugt werden, welche Qualität die Webseite hat, welcher Art die Besucher sind, und und und.
Hier wäre es Aufgabe der Unternehmen auf qualitativ hochwertigen Content zu achten und nicht länger reine TKP Kampagnen zu fahren. Auch direkte Kontakte zu den Medien können hier helfen.
Die Medien selbst tragen allerdings auch einen Teil der Schuld, denn diese passen sich dem ganzen an. Immerhin versuchen diese über verschiedenste Methoden möglichst viele Klicks zu bekommen, näheres dazu auch in dem Artikel von Stefan. Wenn diese nun wieder zum eigentlichem Auftrag der Journalisten zurück kehren würden, also dem Informieren über wichtige Dinge, dan würde dies meiner Ansicht nach auch die Qualität des gesamten Online Ablegers erhöhen – und entsprechend auch die Attraktivität für Werbepartner. Eine selbstorganisierte Vermartkung kann hierbei sicherlich auch helfen.

Letztlich sind das sicher nicht alle Gründe und meine Einschätzung mag auch nur die Spitze vom Eisberg sein, aber ich denke hier wird uns noch einiges in den kommenden Jahren erwarten, denn die herrkömlichen Offline-Medien haben wohl zum Großteil ausgedient. Zumindest in der bisher üblichen Art werden Sie zunehmend uninteressanter.

Und was hat die TAZ damit zu tun?

Die hat offensichtlich den Beitrag von Stefan aus der FAS (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung) gelesen und prompt reagiert. Lustig! Und so ist eine derartige Aufmachung auch noch zu vertreten.

Mehr dazu: [1] [2]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert