Zweiundzwanzigster Dezember
(Samstag)
An diesem Tag trafen sich die Mädchen in der Stadt, denn sie mussten beide noch Geschenke kaufen. Eigentlich macht es den beiden Spaß, ein bisschen zu bummeln, aber jetzt noch etwas für Weihnachten zu bekommen, war doch ein bisschen stressig. Vor allem, weil sie beide nicht genau wussten, was sie für ihre Eltern holen sollten!
„Erzähl mal was von gestern, vielleicht bekomme ich dann eine Idee!“, meinte Samira. Das ließ sich Janna natürlich nicht zweimal sagen:
„Wenn du wolltest, könntest du ohne Weiteres einfach mal mit dem Stern und mir die nächtliche Welt erkunden. Weißt du, weshalb ich mir da so sicher bin? Gestern durfte ich nämlich Laurent in dieses kleine Geheimnis einweihen! Er meinte, das würde sehr spannend klingen und es würde bestimmt viel Spaß machen, er hätte nichts dagegen.
Es war wirklich toll! Er konnte sofort ziemlich gut fliegen, aber ich glaube, dass kommt vom Schlittschuhlaufen. Da muss man ja auch das Gleichgewicht halten können.
Als wir eine Weile unterwegs waren, sanken wir langsam zu Boden und dann haben wir eine Schneeballschlacht gemacht. Irgendwann wurden wir sehr erschöpft. Wir ließen uns in den schönen, weißen, weichen Schnee fallen und lachten. Wir haben in den Himmel geguckt und er hat mir die Sternenbilder erklärt.
Zum Schluss bauten wir noch einen Schneemann mit einer Stocknase. Ich weiß allerdings nicht, ob der liebe Stern die ganze Zeit bei uns war, denn wir haben uns alleine amüsiert und ihm war bestimmt langweilig. Wir haben gar nicht auf ihn geachtet, aber nachher war er auf jeden Fall wieder da, um uns den Weg nach Hause zu zeigen.“
Samira war es anzusehen, dass sie ein wenig eifersüchtig war, denn ihr Gesicht färbte sich leicht in einem zornigen Rot. „Na toll, aber das hat mich jetzt auch nicht inspiriert. Ich werde meinem Vater einfach eine Krawatte und meiner Mutter ihr Lieblingsparfüm kaufen. Ich habe nämlich keine Lust mehr, hier in der Kälte herumzulaufen. Außerdem will ich sowieso nach Hause.“
Janna musste kichern. „Gut, wenn du meinst. Ich glaube, ich finde nichts mehr, dann muss ich mir wohl irgendetwas einfallen lassen. Na komm, ich begleite dich!“