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Blogparade: Foto Archivierung

Seit meiner letzten Blogparade sind nun schon ein paar Monate ins Land gezogen, da dachte ich es wird mal wieder Zeit an einer teilzunehmen. Leider gibt es nur selten wirklich spannende Themen… der Tari hat nun aber in seinem Blog ein tolles Thema angefangen, dass mich selbst auch betrifft und ich auch sehr spannend finde. Es geht um die Archivierung von Fotos und er stellt folgende Fragen:

  1. Wie viele Fotos sind in deiner Sammlung?
  2. Mit welchem Programm arbeitest du? Bridge von Adobe, Picasa, Digicam oder etwas anderem?
  3. Wie sortierst du deine Fotos; nach Motiv oder Datum.  Also Möbel, Bäume, Tiere jeweils in einen Ordner. Oder nach Datum… Vielleicht sogar beides? Ganz anders?
  4. Falls deine Bildverwaltungssoftware das beherrscht; bewertest du deine Bilder in einer Art Sterne-System? Die Bridge von Adobe beispielsweise ermöglicht eine Bewertung von 1 – 5 Sternen…
  5. Falls ja; Nach welchen Kriterien bewertest du?
  6. Viele Bildverwaltungsprogramme ermöglichen das so genannte “taggen” der eigenen Bilder. Ist dir diese Form bekannt und wenn ja, nutzt du sie? Und warum nutzt du sie/nicht?
  7. Nutzt du die Metadaten, wenn ja wie?
  8. Füge einen Screenshot hinzu von deiner Ansicht der Software (Also Filmstreifen, Metadatenansicht etc. pp.)

Nun habe ich ja leider, seitdem ich in Australien bin, meinen Laptop verloren und kann nur noch mit einem sehr schwachen Netbook arbeiten, ich werde mich daher einfach mal auf meine normale (nicht aktuelle) Strategie beziehen.

Meine Archivierungsstrategie(n)

Punkt 1: Wie viele Fotos sind in deiner Sammlung?

Uii, das ist schwer zu sagen. Grundsätzlich möchte ich hier einmal zwei Dinge unterscheiden. Zum einen gibt es da die Veranstaltungsfotos (V), zum anderen die Fotos von Shootings und ähnlichem (K).

Bei den Veranstaltungsfotos (V) befinde ich mich jenseits der 50.000 Marke. Das fasst jedoch auch die Backup-Dateien mit ein.
Bei den eher künstlerisch angehauchten Fotos (K) bin ich noch nicht ganz so weit, da sind es etwa 10.000 Fotos. Hier kommen allerdings neben den Backup-Dateien auch noch die Photoshop-Dateien dazu.

Punkt 2: Mit welchem Programm arbeitest du?

Also bei (V) arbeite ich möglichst einfach. Alle Fotos werden in Picasa bearbeitet, bei wenigen Fällen öffne ich auch mal GIMP/PhotoShop. Nach dem Bearbeiten in Picasa werden die Fotos dann per Batch-Verarbeitung durch IrfanView gejagt. Großartiges Tool für soetwas. Anschließend gehen die Fotos direkt online.

Bei (K) arbeite ich mit einer Kombination aus Lightroom, PhotoShop und IrfanView, gelegentlich kommen dann noch andere Programme hinzu wie z.B. Photomatix bei HDR Fotografien. Es kommt hier halt auch stark auf die Fotografien an, was ich erreichen möchte etc.

Punkt 3: Wie sortierst du deine Fotos; nach Motiv oder Datum.

Hier habe ich jeweils einen Ordner für (V) und (K).
Die Fotos unter (V) sortiere ich anschließend in Ordner für Monate ein. Jede Veranstaltung bekommt dann anschließend einen Ordner mit Datum und Beschreibenden Namen für die Veranstaltung oder den Ort. In dem Ordner befinden sich dann jeweils die fertig bearbeiteten Fotos sowie ein Archiv mit allen Original-Fotos. Das sieht dann zum Bleistift so aus:
C:\Fotos\Veranstaltungen\Oktober\10.10.2009 – Schützenfest Kleindorf\bild12345.jpg

Die (K) werden ähnlich sortiert. Ich habe hier allerdings keinen Ordner für Monate, da fast immer das Jahr ausreichend übersichtlich ist. Innerhalb der einzelnen Shootings habe ich dann zunächst einen Ordner mit allen Originalen. Hiervon wird direkt nach dem Shooting eine Backupdatei erstellt, anschließend sortiere ich mit dem Verwaltungsprogramm meiner Wahl die Fotografien in verschiedene Serien ein. Jede Serie erhält hier einen eigenen Unterordner und kann aus nur 3 Fotos oder auch mal 20 bestehen. Was eine Serie genau ist, definiere ich nicht. Mal kann es ein HDR sein, mal aber auch thematisch zusammen hängende Fotos, oder auch Fotos die vom Stil her sehr ähnlich sind.
Wenn die Fotos fertig bearbeitet sind, bleiben die PSD und Originale im Serienordner, jedoch wird der Ordner selbst mit einem „Z“ versehen und auf die Backup-Platten verschoben. Die fertig bearbeiteten Fotografien wandern dann als JPEG Foto in einen Ordner „done“ und werden ggf. noch für das Web verkleinert.

Das ganze mag sehr aufwändig wirken, bringt mir jedoch die Sicherheit einer Ordner-Sortierung (statt nur über Metadaten bzw. Tags) und einer guten Übersicht – auch ohne mein Verwaltungsprogramm.

Punkt 4 und 5: Wie bewertest du deine Fotos?

Lightroom beherrscht wunderbar das Bewertungssystem, allerdings benutzte ich dieses nicht. Es macht für mich wenig Sinn die Fotos mit Sternchen zu bewerten – vielmehr entscheide ich, ob ich Fotografien bearbeiten möchte, behalten möchte oder doch lieber ignoriere. Dies kann ich mit den Markierungen sehr schön machen und anschließend auch in Lightroom die Fotografien entsprechend einblenden. Dabei gehe ich grundsätzlich doppelt vor… zunächst wähle ich grob die Fotos aus, die ich für ordentlich halte und schmeiße die raus, die nichts geworden sind. Anschließend lasse ich mir nur noch die ordentlichen Fotos anzeigen und suche hier diejenigen raus, die ich bearbeiten möchte. Alle anderen wird die Markierung genommen.

Dies hat den Vorteil, dass ich eine Unterteilung in drei Stufen habe (Nicht gut, okay, gut) und somit einfach auf diese zugreifen kann. Bei Platzmangel könnte ich die schlechten auch fix löschen – tue ich aber nicht. Wer weiß, was ich da in ein paar Jahren nochmal finde. Ich schaue häufiger über alte Fotos und finde immer wieder mal Perlen, die ich nachbearbeite und dann doch noch was Tolles daraus mache. Und so teuer ist Speicherplatz heute nun wirklich nicht mehr.

Die (V) Fotos werden nicht bewertet – was Müll ist, wird gelöscht.

Punkt 6: Nutzt du das Taggen?

Ja und Nein.

Grundsätzlich tagge ich alle meine (K) Fotos beim Import in die Datenbank entsprechend der Shootings und integriere auch meine Hinweise zum Urheberrechtsschutz. Die (V) Fotos hingegen tagge ich nicht.

Gelegentlich nutze ich die Tags um Fotos im Katalog wieder zu finden, das kommt allerdings nicht so häufig vor. Trotzdem möchte ich vorbereitet sein und das nicht irgendwann nachholen müssen. Lieber jetzt die paar Minuten Zeit investieren 🙂

Punkt 7: Nutzt du Metadaten?

Auch hier wieder… Ja und Nein.

Die (V) Fotos werden erneut ohne jegliche Metadaten behandelt. Ist für mich hier irrelevant.

Bei den (K) Fotos schauts anders aus. Diese sind mir um einiges wichtiger und da die Metadaten auch in der späteren JPEG Datei erhalten bleiben, nutze ich dies viel. Ich versuche hier einerseits die EXIF Daten zu erhalten, um anderen interessierten Fotografen die Möglichkeit zu geben nachzusehen, wie ich meine Fotos gemacht habe, zum anderen kommen hier aber auch wieder Hinweise zum Urheberrechtsschutz rein. Mir sind einige meiner Fotos sehr wichtig, da ich viel Zeit in Sie investiert habe und auch Stolz drauf bin.

Punkt 8: Füge einen Screenshot bei.

Tja, leider muss ich diesen Punkt ausfallen lassen, da ich aktuell schlichtweg keinen Zugriff habe. Ich sitze an einem Netbook mit 8 Zoll Monitor, da ist nicht viel mit Fotoverwaltungssoftware oder ähnlichem. Einzig mein Explorer bleibt mir zum Sortieren der Fotos, alles andere läuft über die Systeme der University of Technology, Sydney.

Fazit

Ich finde diese Blogparade super, da hierrüber ein Austausch stattfindet. Das ordentliche strukturieren und archivieren von Fotografien ist unheimlich wichtig, und viel zu viele Fotografen vernachlässigen dies leider nur zu sehr. Es ist ja toll, wenn man alles ordentlich in Adobe Bridge oder Lightroom getaggt hat, nur wenn dann irgendwann der Datenbankbestand mal verloren geht – warum auch immer –  steht man dumm da. Außer man hat halt auch eine Sicherung über die Ordnerstruktur aufgebaut.

Andersrum ist es natürlich auch wichtig, seinen Arbeitsprozeß zu optimieren. Was bringt es ständig im Explorer zu arbeiten und dort unnötig Zeit zu verschwenden, wenn man mit einer guten Software deutlich schneller arbeiten kann?

Aber auch hier sollte man sich vorab einige Gedanken zu einem ordentlichem Konzept machen, ansonsten nutzt die selbst die beste Software nichts. Man sollte nie vergessen… man fängt an mit 100 Fotografien, aber bei 10.000 wird es unübersichtlich.
Und Hey! Es ist verdammt viel Arbeit 10.000 Fotos im Nachhinein einzuordnen, zu taggen, Metadaten zu setzen, und und und …

Übrigens, ich würde an dieser Stelle gerne Paddy, Tobias und Markus auffordern auch an der Blogparade teilzunehmen – einfach weil es mich interessiert was ihr für Konzepte habt.

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