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8. Webmontag Bremen – Resumée

Gestern Abend war es soweit: Mein 1. Webmontag.
Wegen der super Verbindung der BSAG kam ich etwa 10 Minuten später als geplant, was allerdings nicht weiter schlimm war, denn die eigentlichen Vorträge hatten noch nicht begonnen. Etwa 40 bis 45 Teilnehmer hatten sich im „Design im Zentrum“ versammelt.
Übrigens, der nächste Webmontag ist für den 17.12.2007 geplant und wird als übergeordnetes Thema „identity management“ haben.
Ich werde im folgenden meine Notizen ausformulieren. Bitte versteht, dass ich nicht alles genauer erläutern werde. Zudem ist es möglich, dass sich Fehler eingeschlichen haben, da auch ich fehlbar bin 🙂 Bei Fehlern wäre ich dankbar über einen Hinweis.

Achja, ich hatte leider keine Zeit mehr im Anschluß an die Vorträge mit in den Keller zu gehen und mit den anderen Besuchern zu diskutieren, dies möchte ich aber beim nächsten Webmontag unbedingt nachholen. Sorry

1. Vortrag
Den Anfang machten Darius P. Pallus & Dennis Krugmann von der Firma „MarkenRegie“ zum Thema „Podcasting in der Unternehmenskommunikation“. Die kurze Einleitung in Pod- und Vodcasts war hier eher uninteressant.
Interessant:

  • etwa 1,6 Millionen Höher Deutschlandweit (+33% Steigerung)
  • 84 Unternehmen setzen aktiv Pod- und Vodcasts ein (u.a. Siemens, SAP)
  • bisher eher geringe Anzahl anbietender Unternehmen

Grundsätzlich gibt es 2 Möglichkeiten hier aktiv zu werden:

  1. Eigenproduktion
  2. Einkauf in bestehende Strukturen

Im Bereich der Eigenproduktion kann man Podcasts zum Beispiel zur internen Kommunikation und internen PR einsetzen, aber auch der Wissenstransfer spielt hier (z.B. e-Learning) eine Rolle.
Im Bereich der externen Strukturen spielen Podcasts eher in der Personalbeschaffung (direktes Ansprechen von Zielgruppen) und der externen PR eine Rolle.
Hier hat man nun auch die Möglichkeit entweder über Werbespots oder Sponsoring (von Themenrelevanten Podcasts, etwa Reiseblog & Reiseunternehmen) aktiv zu werden.
Interessant hier: Werbung wird hier meist akzeptiert, nur 8% sprachen sich gegen Werbung aus.

Zusammenfassung:

  • Podcasts werden meist als innovativ und kreativ empfungen
  • Podcasts sind 24/7 erreichbar
  • Konsum findet meist zu Haus, auf der Arbeit oder mobil statt
  • Konsum meist über PC, ipod oder MP3-Player
  • Podcasts scheinen TV/Radio zu ersetzen, ABER:
    • Laut einer Studie denken 75%, dass Podcasts bestehende Programme erweitern werden.

Fazit:

  • Optimal für Nischen
  • Schnelle Umsetzung
  • Hohe Kontaktqualität
  • kostenlose Verbreitung (z.B. über Verzeichnisse für Podcasts)
  • virales Potential („Hey, ich schick dir mal was…“)
  • Imageeffekt (–> Unternehmen können sich als kreativ & innovativ darstellen)
  • Hohe Akzeptanz
  • Geringe Streuverluste (da sich die Zielgruppe meist sehr genau eingrenzen läßt)
  • leichte Integration ins Marketing (-> Website; -> eMail; -> Print; -> e.t.c.)

Fragen:

  • Welche Reichweite hat im etwa ein guter Podcast?
    Gute Podcasts erreichen etwa 3000 – 5000 Downloads im Monat, bzw. 500 bei Privatpersonen
  • Sollte man einen proffessionellen Sprecher hierfür einsetzen?
    Dies ist imageabhängig, man sollte immer die Frage „Was passt zum Unternehmen“ im Hinterkopf behalten. Grundsätzlich sollte man jedoch immer darauf achten eine gewisse Proffessionalität zu wahren.
  • Wie sollte man Podcasts ansehen? Als regionales, bundesweites oder weltweites Werbemedium?
    Grundsätzlich weltweit, allerdings entsteht bereits durch die Sprache eine Eingrenzung.
    Außerdem sollte man immer beachten, dass Podcasts allein nicht ausreichend sind, sondern nur ein Teil des Marketings.
  • In welcher Frequenz sollte man Podcasts erscheinen lassen?
    Mindestens 1x wöchentlich bei einer Länge von etwa 10 Minuten pro Podcasts werden erwartet.
  • Vergleich zum Radio: Spot wird nur 1x gehört, im Radio immer wieder – wird die Botschaft bemerkt?
    Hier gibt es leider noch keine Studien.
  • Was sollte man senden?
    Inhalte sollten grundsätzlich gut durchdacht werden und durch eine Redaktion erstellt werden. Inhalte sind hier sehr wichtig.
  • Welche Kosten sollte man für einen Podcasts veranschlagen?
    Pro Episode etwa 1000 – 5000 Euro, z.t. soll es auch günstigere Anbieter geben.
    Tipp: Einfach mal Angebote von Tonstudios einholen.

2. Vortrag
Der zweite Vortrag des Abends kam von Ralf Bendrath (pol. Wissenschaftler der Uni Bremen) zum Thema „Activism 2.0 – Wie das Internet bei Aktivitäten gegen die Vorratsdatenspeicherung genutzt wurde.“ Ralf ist Mitglied des AK Vorratsdatenspecherung vom frühen Anfang an.

  • Das ganze wurde wie „web 2.0“ in der Planung vollzogen
  • Dezember 05
    • Aufbau einer kleinen Infrastruktur
    • Wikis, Mailinglisten, Foren
  • Die Unproffessionalität des Wiederstands hat Personen motiviert
  • Heute
    • Kein Forum 😉
    • über 40 Mailinglisten
    • Wiki
    • Webportal
    • diverse Dmains
    • IRC

Phase 1:

  • Pressemitteilungen
    • kaum Resonanz durch Massenmedien
    • Blogophäre reagiert dagegen heftig, Mitteilungen werden oft verbreitet
  • Onlinekampagnen
    • Gemeinsame Erklärung
    • Brief an Abgeordnete via Portal verschickbar (keine Massenmailings per Vorlage!)
    • Eselohr mit akt. Informationen
    • Traueranzeigen
    • Sammelverfassungsklage
      • Bisher 13.000 Teilnehmer (von ca. 30.000 Anmeldungen)
      • Beteiligung an Klage noch bis 24.12. möglich!

Phase 2

  • Auf die Straße gehen
  • face2face

Phase 3

  • funktionale Differenzierung
  • Neueinsteiger, Technik, etc
  • über 50 regionale Ortsgruppen

Phase 4

Phase 5

  • Popkultur
  • Alles steht unter CC-Lizenz zur Verfügung
  • Logos und Banner
  • Musik, Videos
  • Werbevideos
  • Großteil des Contents wurde durch Besucher geliefert (–> „Hey, ich hab da mal ein Video gemacht.“)

Phase 6

  • Großdemo in Berlin (über 15.000 Teilnehmer)
  • dezentrale Demos in über 30 Städten
  • Koordination über das Wiki
  • Öffentlichkeitsarbeit über Presse und Blogs
  • Finanzierung durch T-Shirt Verkauf und Spenden
  • ABER! Vollzeitkräfte sind notwendig, Crowdsourcing hat ab einer gewissen Größe seine Grenzen erreicht.
  • Shirts bestellen?

Fragerunde

  • Zukunft des AK Vorratsdatenspeicherung?
    Verfassungsklage (bis 24.12. kann man noch teilnehmen)
    evtl. Erweiterung zu einem AK allgemeinem Datenschutz
    im Februar: erstmals Semiar aller Mitglieder des AK
  • Wie viele Nerds wurden vom PC weg gelockt?
    Berlin: über 15.000
    sonst schwer zu sagen

Vortrag 3
Als dritter im Bunde referierte Robert M. Albrecht (CCC Bremen – Winter of privacy) über das Thema „Google Analytics – Datenschutz“. Auf das „Was ist Google Analytics“ gehe ich nicht ein, dies war für mich vollkommen uninteressant.
Diesen Vortrag kann man sich auch im nachheinein noch ansehen. Die Folien sind online verfügbar [PDF].

Probleme

  • Umfangreiche Profile bei google (mit Hilfe der google cookies)
  • je mehr Sites, desto genauer das Profil
  • GMail, GCal, u.s.w. sehr verbreitet
  • Auch AdSense, AdWords, usw „helfen“ hier
  • Telemediengesetz §12
  • Google speichert IPs
  • Sind IP personenbezogene Daten?
    • Google sagt ja
    • Gerichte sagen ja (vgl. Fall „Patrick Breyer“)
  • Nutzer muss eindeutig und bewußt aktiv einwilligen (eine Erwähnung in Nutzungsbedingungen reicht NIE aus)
  • Die Einwilligung muss wiederrufbar sein
  • Die Einwilligung muss protokolliert werden!

Gegenmaßnamen

  • Cookies löschen (am besten automatisch)
  • Alternative Sites nutzen
  • Customize Google (FF Plugin)
  • GA – „Google Analytics installed?“ (FF Plugin welches anzeigt, ob GA auf der Site aktiv ist)
  • JavaScript deaktivieren behebt Probleme

Google speichert sämtliche erhobenen Daten 2 Jahre!!!

Fragen:

  • Welches Tool darf man denn einsetzen?
    Die Daten dürfen gar nicht erst erfasst werden.
    Der Benutzer muss bewußt zustimmen, bevor diese Daten erhoben werden
  • Ist das realistisch? Darf man anonym Daten verwerten?
    Anonym darf man, ja.
    Realistisch ist das nur teilweise, da die Allgemeinheit das Sammeln und speichern der Daten akzeptiert.
    wirtschaftlich scheint es schwierig auf die Erhebnung dieser Daten zu verzichten.
  • Mögliche Sanktionen?
    Bußgelder bis zu 50.000 Euro
    ggf. Abmahnung!

4 Antworten auf „8. Webmontag Bremen – Resumée“

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