Durch Nadia kam ich auf die Idee, mal einige Einstufungstest für die Berufsfindung durchzuführen. Da gibt es ja einige im Netz, die auch verschieden tief gehen und verschiedene Zeit zur Durchführung benötigen.
Ich habe einmal den Test der Wirtschaftswoche (ca. 20 Minuten) und der Allianz (ca. 1 Stunde Bearbeitung zzgl. 2 Stunden Auswertung) durchgeführt und im folgenden Artikel meine Meinung und Auswertung dazu geschildert.
Ich würde mich freuen, wenn ihr auch eure Ergebnisse vorstellt und mir einen Kommentar oder Trackback hinterlasst.
WiWo – Berufsneigungstest
Der Test
Als erstes habe ich mich dem Berufsneigungstest der Wirtschaftswoche unterzogen.
Der Test besteht aus 48 Fragen zu verschiedenen Themen. Die Frage bleibt dabei immer gleich:
Wie interessant stellen Sie sich die folgenden Beschäftigungen vor?
Dazu folgen dann auf jeder Seite einige Berufs- bzw. Arbeitsbeschreibungen und eine 5-stufige-Skala zur Bewertung.
Das Ergebnis
Das Ergebnis ist, trotz der eher oberflächlichen 48 Fragen, relativ gut einzuordnen und passt gut mit meinen Zielen für die nächsten Jahre zusammen.
Als Interessen kamen hier heraus:
- unterhalten
- anregen
- entwickeln
- gestalten
- vermitteln
- informieren
- musizieren
- komponieren
- malen.
Und dazu dann entsprechend einige Berufsvorschläge:
- Medienberufe
- Journalisten
- (Innen-)Architekten
- Werbe-Graphiker
- Designer
- Berufe in der Buchbranche.
Zunächst dachte ich erst, dass die Interessen irgendwie nicht ganz hinhauen. Musizieren? Komponieren? Ich? Und dann noch gestalten… Und das, wo ich in der Schule immer gerade mal knapp mit einer 4 durch den Kunstunterricht schleifte, ganz zu schweigen von meiner Rot-Grün-Farbenschwäche.
Aber so unkreativ, wie ich mich früher einschätze, bin ich dann letztlich gar nicht. Seit mittlerweise mehr als 6 Jahren fotografiere ich, seit fast 2 Jahen mit einer Semi-Professionellen Kamera. Zudem schreibe ich gerne, auch längere Texte (wie man hier ja öfters bemerken kann). Auch dies sind kreative Dinge.
Der Gestaltungskurs an der Hochschule für Künste in Bremen vom vergangenen Wintersemester lief auch nicht schlecht. Obwohl ich nur selten mit meinen „Kreationen“ zufrieden war, so bekam ich doch immer wieder relativ gute Bewertungen und auch die Abschlußnote kann sich sehen lassen.
So kommt es dann auch, dass die genannten Berufsvorschläge gar nicht mal verkehrt sind. Lediglich der Bereich der Informatik fällt komplett heraus. Ich wünsche mir vor allem später einmal einen Beruf im Bereich der Medien oder des Journalismus. Allzu sehr festlegen will ich mich da allerdings noch nicht.
Allianz – Perspektiven Test (Student)
Der Test
Der Test der Allianz ist deutlich ausführlicher und benötigt daher auch deutlich mehr Zeit beim Ausfüllen und Bearbeiten. Daher bietet die Allianz auch die Möglichkeit, die Bearbeitung jederzeit zu unterbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen. Hierzu gibt man seine e-Mail Adresse an und bekommt auf diese eine e-Mail mit einem Passwort zugeschickt.
Die fragen selbst sind gemischt. Zunächst bekommt man einige Fragen zur kognitiven Fähigkeit gestellt. Dies sind rein logische Puzzles, die es zu lösen gilt. Zum Eingewöhnen gibt es zu Beginn 3 Testfragen. Ich empfand diesen Teil des Tests relativ einfach. Alle 15 Fragen konnte ich innerhalb der vorgegebenen Zeit beantworten, bei den meisten war ich mir relativ sicher bei der Lösung (zu dem Zeitpunkt, wo ich dies schreibe, sind die Ergebnisse noch nicht verfügbar).
Anschließend folgen einige Fragen zur Selbsteinschätzung, da geht es etwa im Teamfähigkeit, Engagement und anderes. Hier gibt es natürlich kein „Richtig oder Falsch“, stattdessen sollte man hier möglichst ehrlich und offen die Fragen beantworten.
Im dritten Teil der Befragung bekommt man schließlich einige Fallbeispiele präsentiert und muss zu diesen jeweils einige Gedankengänge nachvollziehen und jeweils angeben, in wie weit man bei der Problemstellung an diese Frage denken würde. Zum Abschluß jedes Fallbeispiels entscheided man sich für eine von 2 möglichen Problemlösungen. Dieser Teil dauert mit am längsten, da jedes Fallbeispiel aus bis zu 10 einzelnen Fragestellungen besteht.
Abschließend folgen noch einmal einige allgemeine Fragen. Auch hier ist wieder die Selbsteinschätzung gefragt. Also ehrlich sein und versuchen sich selbst vernünftig einzuschätzen.
Kleines Manko
Zum Abschluß des Tests werden einige sehr persönliche Informationen, wie z.B. der höchste Bildungsabschluß abgefragt. Dieser Teil ist allerdings optional und kann daher auch vollkommen ignoriert werden.
Bereits hier bekomme ich ein mulmiges Gefühl. Wozu die ausführlichen Hintergrundinformationen abfragen? Wenn es tatsächlich interessant wäre für die Auswertung des Tests hätte man es auch zur Pflicht machen können. Warum das ganze? Noch merkwürdiger wird es einige Seiten weiter…
Denn nun will man auch noch meine kompletten Adressdaten haben. Warum nur? Angeblich wäre dies für die Auswertung des Tests erforderlich. Ich frage mich nun jedoch, wie eine Adresse Einfluß nehmen kann auf das Ergebnis eines „Perspektiventests“. Will man hier womöglich Daten für Werbung neuer Kunden sammeln? Ich weiß es nicht. Leider gibt es für den Test auch keine gesonderte Datenschutzerklärung, lediglich die allgemeine Datenschutzerklärung der Allianz-Webseite ist einsehbar.
Ich habe hier Pseudo-Daten eingegeben, mal schauen ob es trotzdem zu einer Auswertung kommt.
Ergebnis
Die Auswertung brauchte etwa 2,5 Stunden – also länger aös zunächst angegeben. Als Auswertung erwartet mich ein 27 Seitiges PDF Dokument. Erwartungsgemäß ist der Anfang erst einmal Werbung für die Allianz, interessant wird es erst nach den ersten Seiten.
Die Auswertung ist unterteilt in einzelne Bereiche, etwa Teamfähigkeit oder Wettbewerbsorientierung. Dabei finden sich dann allgemeine Textblöcke wieder, die mir etwa sagen, dass ich eine durchschnittliche Teamfähigkeit habe und so weiter. Eher allgemeines Geplänkel als wirklich interessant.
Danach folgen Anforderungsprofile, etwa für „Vertriebsberufe“ oder auch „Fachberufe“ und dann ein Vergleich, wie weit mein Profil damit überein stimmt. Hier wird es schon interessanter, jedoch sind auch dies noch eher allgemeine Auswertungen ohne konkrete Empfehlungen. Nun weiß ich allerdings schon einmal, in welchem Bereich ich mich umsehen könnte. Insgesamt gibt es hier nur 3 Bereiche: „Selbstständigkeit“, „Fachlaufbahn“ und „Vertriebslaufbahn“. Mein Profil passt am Besten zur Fachlaufbahn, was auch meine persönliche Einschätzung wäre.
Zum Abschluß gibt es noch einige allgemeine Informationen zu Jobportalen und wie man seine Karriere planen könnte – und natürlich eine Zusammenfassung der 3 Profile.
Doch was bringt mir das? Ich weiß es nicht… Ich selbst kann mit der Auswertung nur wenig anfangen – daher sehe ich den Test eher als wertlos an. Einziger Lernerfolg ist der Test selbst!
Fazit
Weitere Tests habe ich nicht durchgeführt, da die restlichen, auf der Internetseite genannten entweder kostenpflichtig sind, oder aber eine Anmeldung benötigen. Beides kommt für mich nicht in Frage. Wenn ihr hier einen Test macht, bitte lasst es mich doch wissen und hinterlasst mir einen Kommentar oder Trackback.
Überrascht war ich dann doch von dem sehr einfachem Test der Wirtschaftswoche. Mit wenigen Fragen wird hier in relativ kurzer Zeit eine Empfehlung gegeben, die tatsächlich sehr nah an dem ist, was ich mir auch vorstelle bzw. für welche Richtung ich mich entschieden habe.
Andersrum ist der Test der Allianz eher enttäuschend. Für über 1 Stunde Zeiteinsatz und 2 Stunden warten auf das Ergebnis hätte ich doch deutlich mehr erwartet – leider kam da aber nichts. Mehr als etwas allgemeines Geplänkel und allgemeines Geschwafel kam nicht rüber. Sicherlich kann der Test für eine Orientierung, in welche Richtung man sich weiter informieren sollte, helfen. Wirklich interessant ist der Test dagegen aus der Sicht des Tests selbst. Einmal so einen Test mitgemacht zu haben ist sicherlich hilfreich.
Jetzt würde mich interessieren, was bei euch so raus gekommen ist und wie ihr vor allem den Test der Wirtschaftswoche einschätzt.